Die Feuerwehr Achenkirch hält im Spätsommer jedes Jahr für alle Feuerwehrkameraden/-Innen einen Übngsnachmittag ab. Aufgrund der immer stärker ansteigenden Anzahl komplexer Einsätze, müssen die Kameraden/-Innen auch die dafür notwendigen Kenntnisse für die in den Fahrzeugen bei Einsätzen notwendigen Gerätschaften verfügen. Egal ob bei einem Brand oder technischem Einsatz, der Übungsnachmittag ist eine Herausforderung für alle, um das Gelernte in der Realität bestmöglich umsetzen zu können. Um 16:00 Uhr wurde die Meldung von Zugskommandant OBM Jaud Robert an unseren Kommandanten und Abschnittskommandanten ABI Künig Helmut gemacht, dass die Mannschaft zum Übungsnachnmittag angetreten ist.
Nur wenige Minuten nach der Anwesenheitsmeldung erfolgte die erste Alarmierung „Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen und einem LKW; mehrere eingeklemmten Personen“. Unverzüglich besetzte man die Fahrzeuge, wie es auch bei einem Einsatz nach Ausrückorder der Fall ist. Am Übungsort angekommen, wurde folgendes Szenario vorgefunden: Zwei PKW’s sind miteinander kollidiert; ein Fahrzeug hatte sich überschlagen, hing an der Böschungskante mit zwei im Fahzeug eingeklemmten Personen; ein weiteres Fahrzeug lag unterhalb der Forststraße in seitlicher Lage, ein Baum verhinderte den weiteren Absturz des Fahrzeuges mit zwei weiteren eingeklemmten Personen. Beim dritten Fahrzeug war ein LKW involviert, der einen Radfahrer überfahren hatte und dieser unter den Antriebsrädern eingeklemmt wurde. Alle beteiltigten, eingeklemmten und eingeschlossenen Opfer konnten in kürzester Zeit mit schwerem Rettungsgerät aus deren misslichen Lage befreit werden. Nach dieser schweren und anspruchsvollen Übung, wurde noch eine Übungsnachbesprechung mit allen Beteiligten abgehalten. Einer der Übungsbeobachter berichtet über eine sehr gute Leistung, kleinere Fehler schleichen sich immer ein aber dafür wird eine Übung abgehalten. Nachdem alle Gerätschaften verstaut wurden und die Mannschaft wieder einsatzbereit stand, erfolgte schon das zweite und letzte Übungsszenario. Brandmeldealarm „Posthotel Achenkirch Tennishalle“, am Einsatzort wurde sofort mit der Lageerkundung durch den Einsatzleiter begonnen. Starke Rauchentwicklung im Bereich der Tennishalle, mehrere Personen galten als vermisst, mehrere Gasflaschen befinden sich im Gebäude. Oberste Priorität: „Menschenrettung“. Ein sich während der Anfahrt mit schwerem Atemschutz ausgerüsteter Trupp vom Tank Achenkirch begann unmittelbar nach Erteilung des Einsatzbefehles mit der Suche nach den vermissten Opfern. Da hier meherere Personen vermisst wurden, Anzahl nicht genau bekannt, wurde ein weiterer ATS-Trupp bereitgestellt und begann ebenfalls mit der Suche. Beide Trupps wurden mit Wärmebilkameras ausgestattet, da das Übungsobjekt mittels Nebelmaschine eingeraucht war und eine Suche von Vermissten ohne diese nur erschwert möglich ist. Der Einsatz der ATS-Trupps wurde laufend von der Atemschutzsammelstelle überwacht, bzw. dokumentiert. Ebenfalls wurde parallel zu der Personenrettung eine Zubringerleitung von einem nahegelegenen Hydranten bzw. Bach aufgebaut, da auch im äusseren Bereich der Anlage der Brand bekämpft werden musste und das mit 3000 Liter ausgestatte TLF laufend mit Wasser befüllt werden muss, um die Wasserversorgung aufrecht erhalten zu können.
Auch hier wurde nach Übungsende eine kurze Besprechung abgehalten. Im Anschluss wurde nach dem Aufrüsten der Fahrzeuge noch der Griller angeschmissen und man ging in den gemütlichen Teil über.
Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden, die uns dabei geholfen haben diesen Übungsnachmittag zu realisieren bzw. die zur Verfügungstellung der Übungsfahrzeuge und des Übungsobjektes. Wie immer hoffen wir, dass es nur ein Übungsfall bleibt.